„Unser bester Spécial bisher“
Katharina Hemmer und Denoix PCH zeigen ihre ganze Klasse auf dem Schlossplatz
MÜNSTER. Strahlen, Freudentränen, Jubel: Die ganze Bandbreite der positiven Emotionen rief der Ritt von Katharina Hemmer und ihrem Dunkelfuchs Denoix PCH am Sonntagvormittag vor dem Schloss hervor. Das Paar gewann den Grand Prix Spécial mit 77,372 Prozent.
Katharina Hemmer war sichtlich gelöst nach diesem Ritt. Nachdem es in Aachen noch einige Momente der Anspannung zwischen ihr und ihrem zwölfjährigen Wallach Denoix PCH gegeben hatte, zeigte sich das Duo auf dem Turnier der Sieger in Bestform. „Schon am Donnerstag war mein Gefühl gut – heute war es noch besser“, konstatierte sie anschließend. Schon früh morgens hatte sie Denoix im leichten Sitz durchs Viereck galoppieren lassen, berichtete sie – „auch mal schneller, als wir Dressurreiter das eigentlich sonst machen“. Das Konzept zahlte sich aus. Denoix, der elegante Destano-Sohn, zeigte sich imposant wie gewohnt, aber dabei absolut fokussiert, immer an den Hilfen seiner Reiterin, immer ganz auf Hemmer konzentriert. Das Ergebnis: eine Prüfung, die einfach Freude beim Zusehen machte – das bestätigte auch der Richterkommentar: Schöner könne man Traversalen kaum reiten, hieß es vonseiten des Richterkollegiums. Und auch Dr. Dietrich Plewa sagte nach dem Ritt: „Da läuft auch mir mal ein Schauer über den Rücken.“
Das absolute Qualitätssiegel gab es dann von Hemmers Ausbilder Hubertus Schmidt. Der stand am Rand, fieberte mit, hielt Tränen zurück – und war sich schließlich mit Hemmer einig: Das war der beste Spécial des Paares bislang. Mit 77,372 Prozent belohnten die Richter die Vorstellung – damit gewannen Katharina Hemmer und Denoix den Grand Prix Spécial, den Preis von Jan-Udo und Elisabeth Kreyenborg in memoriam Dr. Reiner Klimke.
Doch die Zweitplatzierte freute sich kaum weniger über ihren Erfolg: Carina Scholz und Tarantino zeigten eine Darbietung voller Höhepunkte, ein kleiner Fehler in den Wechseln kostete leider wertvolle Punkte. 73,353 Prozent brachten dem Duo Platz 2 ein. „Dass dieses Pferd mit seinen 17 Jahren nochmal so in den Sport zurückkommt, ist unglaublich“, sagte Scholz anschließend sichtlich bewegt über den Toronto-Sohn. „Er macht das alles so gern. Das fühlt man und das sieht man auch. Es macht unheimlich viel Spaß mit ihm – und dass ich das nochmal so mit Tarantino erleben kann, ist für mich nie selbstverständlich.“
Dritte wurden Dorothee Schneider und Dayman (v. Daily Deal) mit 71,255 Prozent. Ingrid Klimke und SAP Freudentänzer wurden Vierte, auf Rang 5 platzierten sich Carde Meyer und Surabaya M.
Fotos: Angelique Casson, Thoms Lehmann