Forever Young tanzt „lovely“ unter Flutlicht

Sep 1, 2024

Forever Young tanzt „lovely“ unter Flutlicht

Über 80 Prozent für Olympionik Patrik Kittel und Forever Young in der Grand Prix Kür

MÜNSTER. „Isn’t she lovely?“ tönte der Gesang aus den Lautsprechern, als Forever Young HRH unter Patrik Kittel durchs Viereck passagierte, hinter ihr die angestrahlte Schlosskulisse. Und dass das in der Tat lieblich anzusehen war, sah auch das Richterkollegium so: Kittel und seine zwölfjährige Stute gewannen am Samstagabend die Grand Prix Kür unter Flutlicht in Münster.

Es gibt Küren, in denen ganz einfach alles gelingt, was Reiter und Pferd sich vorgenommen haben. Und genau eine solche Vorstellung zeigten am Samstagabend der schwedische – aber im westfälischen Nottuln lebende – Dressurreiter Patrik Kittel und die Stute Forever Young. Dieser Ritt schien wie am Schnürchen zu klappen: Leichtfüßig tanzte die dunkle Fürst Fugger-Tochter durch die Bahn, ließ schwerste Lektionen ganz einfach wirken. Dazu erfüllten immer wieder die Klänge von Stevie Wonders „Isn’t she lovely“ den Turnierplatz. Das belohnte nicht nur das Publikum mit reichlich Applaus. Auch Kommentator Christoph Hess lobte Kittels Vorstellung und verwies auf dessen jüngsten Einsatz bei den Olympischen Spielen in Paris. Das Richterkollegium bewertete den Ritt schließlich mit 80,850 Prozent – ein haushoher Sieg.

In der Grand Prix Kür unter Flutlicht, Preis des Bankhauses Metzler, gingen sechs ausgewählte Paare an den Start. Die nationale Dressurprüfung der Klasse S**** bildet traditionell ein Publikumshighlight im Rahmen des Turniers der Sieger – und so waren alle Ränge vollbesetzt, immer wieder gab es Szenenapplaus. Nicht minder mit Publikumssympathien bedacht wurden Felicitas Hendricks und ihr 13-jähriges Erfolgspferd Drombusch OLD. Die Kür des Paars war technisch anspruchsvoll, vieles gelang hervorragend. Und so konnte Hendricks die letzte Mittellinie sogar einhändig beenden, bevor sie sich nach dem finalen Gruß sichtlich über den Ritt und die Leistung ihres Pferdes freute. 76,475 Prozent lautete das Ergebnis – der zweite Platz.

Ingrid Klimke und First Class platzierten sich an dritter Stelle. Die Stute war sichtlich beeindruckt von der Kulisse, konnte aber dank der Routine ihrer Reiterin immer wieder zu nötigen Ruhe zurückfinden. Mit 75,950 Prozent wurde die harmonische Vorstellung belohnt. Ähnlich ging es auch Soiree d’Amour OLD, die eine gewisse Skepsis angesichts der nächtlichen Flutlicht-Stimmung trotz aller Qualität nicht ganz abschütteln konnte. Im Zusammenspiel mit ihrer ruhig einwirkenden Reiterin Carina Scholz gelang trotzdem eine schöne Kürvorstellung, benotet mit 75,150 Prozent – der vierte Platz.

Fünfte wurden Andrea Timpe und Don Carismo FRH mit 71,450 Prozent. Auf dem sechsten Rang platzierten sich die Mexikanerin Monica Burssens und Elfentanz mit 68,200 Prozent.

Fotos: Angelique Casson (1), Janine Honert (2, 3, 4)