„Ganz ruhig“ zum Sieg im Marktkauf-Cup
Irisch-französischer Triumph: Mark McAuley und Destinee du Vains siegen im Hauptspringen am Samstag
MÜNSTER. Ein schnelles Stechen wurde dem münsterschen Publikum am Samstagnachmittag geboten: Nur sechs Reiter ritten hier mit ihren Pferden um den Sieg im Marktkauf-Cup, dem 1,55 Meter hohen Hauptspringen des Tages. Mit müheloser Schnelligkeit setzte sich der Ire Mark McAuley im Sattel von Destinee de Vains durch – und das, obwohl er es eigentlich „ruhig angehen“ lassen wollte.
Der Parcours, der auf die 37 Starterpaare im Marktkauf-Cup, der Springprüfung der Großen Tour am Samstag in Münster, wartete, hatte es ganz schön in sich: Ganz schön technisch sei er gewesen, konstatierte etwa Laura Klaphake, „aber auch genau das richtige Niveau“. Trotzdem sammelten sich bei manchem Starter einige Fehlerpunkte an. Nur sieben Paare qualifizierten sich zum Stechen. Weil Douglas Lindelöw sein Pferd Charlie’s Way kurzfristig zurückzog, traten nur sechs an.
Der Ire Mark McAuley, selbst schon in Italien und der Schweiz zu Hause, hatte es eigentlich „ruhig angehen“ lassen wollen, wie er nach seinem Stechritt berichtete. „Meine Stute Destinee de Vains ist sehr vorsichtig. Sie neigt dazu, sich zu überspringen. Darum wollte ich einfach eine ruhige, sichere Runde mit einigen engen Wendungen drehen und schauen, wie weit ich komme“, sagte er. „Dass das sogar zum Sieg gereicht hat, freut mich natürlich.“ Im Sattel der elfjährigen französischen Untouchable-Tochter hatte er bereits als zweiter Starter im Stechen mit 39,67 Sekunden und einer fehlerfreien Runde ein so gutes Ergebnis vorgelegt, dass das Paar nicht mehr eingeholt wurde.
Das bedeutete den Sieg im wichtigsten Springen des Samstags. Der Marktkauf-Cup, ein Springen der Klasse CSI4*, gab zugleich einen Vorgeschmack auf den Großen Preis am Sonntag. Auch hier wird McAuley wieder Destinee de Vains satteln: „Eigentlich würde ich sie eher schonen. Aber mein Anfahrtsweg war weit – nun will ich die Chance auch ergreifen. Es ist ein fantastisches Turnier“, sagte der Ire lachend. Die Chancen stehen gut, er und die vierbeinige Französin kennen einander bestens und sind ein eingespieltes Team: „Sie ist sehr besonders. Ich lasse sie so sein, wie sie ist – dann gibt sie am Sprung immer 100 Prozent.“
Auf Rang 2 platzierte sich der Italiener Antonio Maria Garofalo mit einer weiteren fehlerfreien Runde im Stechen in etwas langsamerer Zeit. Erst rund acht Monate lang sei sein Pferd Carem Sandy, ein zehnjähriger London-Sohn, bei ihm, sagte der Italiener. „Ich habe vor einiger Zeit mein bestes Pferd verloren. Dass ich nun ein Pferd wie Carem Sandy habe, ist ein großer Glücksfall. Darum denke ich eher an die Zukunft mit ihm. Dass wir nun schon so einen Erfolg feiern können, freut mich natürlich sehr.“
Und auch auf Platz 3 war ein jubelndes Gesicht zu sehen: Laura Klaphake war im Sattel von Quin, einem Sohn des Verdi TN, die dritte strafpunktfreie Runde im Stechen gelungen. „Ich habe eher auf größere Vorsicht gesetzt“, erklärte sie anschließend. „Von Quin bin ich vor einiger Zeit sehr unglücklich gestürzt. Dass wir nun zusammen wieder auf diesem Niveau angekommen sind und wieder dort sind, wo wir mal waren, das macht mich wirklich glücklich.“
Auf dem vierten Rang platzierten sich Hans-Dieter Dreher und Cous Cous.
Nun freut sich das Publikum des Turniers der Sieger bereits auf den Großen Preis am Sonntag.
Fotos: Thoms Lehmann