Carsten Sostmeier erhält Auszeichnung für sein Lebenswerk
Er gilt als bekanntester und zugleich beliebtester Kommentator des Reitsports und prägt die Pferdewelt seit Jahrzehnten mit. Nun wurde Carsten Sostmeier vom Westfälischen Reiterverein mit dem renommierten Friedensreiterpreis für sein Lebenswerk ausgezeichnet.
MÜNSTER. Jahr für Jahr vergibt der Westfälische Reiterverein im Rahmen des Turniers der Sieger einen Preis für außerordentliche Verdienste um den Reitsport. Am Freitagabend wurde der Friedensreiterpreis 2023 an Carsten Sostmeier verliehen.
Gastgeber Hendrik Snoek hob in seiner Laudatio insbesondere Sostmeisters emotionale, mitreißende Arbeitweise hervor und verwies mit Videobeispielen auf die Kommentierung der Ritte von Jessica von Bredow-Werndl und Gerrit Nieberg. Unter Standing Ovations nahm Sostmeister schließlich den Preis entgegen.
Schon seit über 30 Jahren fasziniere ihn die Leidenschaft des Westfälischen Reitervereins, sagte Sostmeier am Rednerpult. Dass der Verein bei der Ausrichtung des Turniers der Sieger „nicht aus monetärem Interesse, sondern aus Herzblut heraus“ handle, „immer an das denkend, um das es geht: die Pferde“, hob er dabei besonders hervor und bezeichnete das traditionsreiche Turnier in Münster als „Kleinod der Hippologie“.
Über seine Arbeit sagte der Kommentator, der vor allem für die ARD und den WDR aktiv ist: „Es ist nicht mein Beruf, nicht mein Job – es ist mein Leben.“ Seine Dankesrede nutzte er auch, um auf einige aktuelle Entwicklungen des Pferdesports aufmerksam zu machen. So sprach er sich für eine Weltrangliste in Springen und Vielseitigkeit aus, die ähnlich des Dressage World Ranking auch die Reiter-Pferd-Paar statt nur die Reiter aufzählen sollte. Auch das weggefallene Streichergebnis in der Teamwertung der Olympischen Spiele kritisierte er harsch. Der Pferdesport sollte als „Kulturgut“ nicht verloren gehen, das Pferd selbst müsse inmitten des Sports wieder mehr betont werden: „Der Rücken eines Pferdes darf nie zu einem Sportplatz oder Arbeitsplatz werden. Er muss immer ein Ehrenplatz bleiben“, sagte er an das Publikum gewandt.
Den anwesenden Persönlichkeiten aus Sport und Wirtschaft riet der Preisträger, vor allem in puncto Kommunikation mehr „in die Offensive“ zu gehen: „Sprecht nicht nur darüber, was die Pferde gewonnen haben. Sondern zeigt, wie gut sie leben, wie gut sie betreut werden, nehmt die Menschen mit! Habt Mut dazu, zu zeigen, wie toll euer Sport ist!“
Carsten Sostmeier ist der 35. Preisträger in der Historie des Friedensreiterpreises. Bekannte Persönlichkeiten wie Paul Schockemöhle, Ulli Kasselmann, Klaus Balkenhol und Monica Theodorescu wurden in der Vergangenheit bereits mit der Auszeichnung bedacht.
Fotos: Thoms Lehmann