„Mächtig stolz“ auf First Romance
Dorothee Schneider siegt mit First Romance im Spécial vor Münsters Schloss


MÜNSTER. Er ist ihre Nachwuchshoffnung und deutlich gereift: Der zwölfjährige Wallach First Romance bescherte seiner Reiterin Dorothee Schneider am Sonntagmorgen den Sieg im Grand Prix Spécial auf Münsters Schlossplatz. Trotz eines teuren Fehlers wurde der Ritt mit 76,824 Prozent von den Richtern belohnt.
Ein Fehler in den Einerwechseln kostete wertvolle Punkte. Dass am Ende trotzdem noch ein Ergebnis von 76,824 Prozent auf der Richtertafel zu lesen war, zeigte laut Reinhard Richenhagen, Richter bei C, die besondere Qualität von First Romance: Mit Dorothee Schneider im Sattel präsentierte sich der zwölf Jahre alte Sohn des First Romancier souverän und präsentierte viele Highlights.
2018 hatte First Romance bereits das Finale des Nürnberger Burgpokals gewonnen, nun ist er endgültig auf dem höchsten Niveau angekommen. Er sei noch einmal deutlich gereift, betonte auch Dorothee Schneider nach ihrem Ritt: „Dabei hat er eigentlich immer ein wenig den Schalk im Nacken.“ Aktuell wolle sie ihn bewusst stabilisieren im Bereich des Grand Prix und Grand Prix Spécial, „bevor wir dann eventuell schon bald in Ludwigsburg unsere erste Kür reiten“. Auch Richter Reinhard Richenhagen lobte die Entwicklung des Wallachs: „Besonders in der Passage ist er gereift und stärker in der Hinterhand geworden.“
Auf dem zweiten Platz glänzte ein weiteres noch junges, aber vielversprechendes Pferd: Bonheur de La Vie, der von Sandra Nuxoll vorgestellt wurde. Der zehnjährige Bordeaux-Sohn ließ aufgrund zweier Missverständnisse während der Aufgabe wichtige Punkte liegen; eine Traversale und eine Zweierwechsel-Linie misslangen. Trotzdem reichte es für 73,078% und Rang 2. „Dass trotz der ärgerlichen Fehler noch solche Ergebnisse zustande gekommen sind, belegt die Qualität der Pferde, die wir hier gesehen haben“, resümierte Richenhagen. „Das war ein besonderes Starterfeld auf sehr hohem Niveau.“ Auch Nuxoll selbst war zufrieden mit ihrem Pferd. „Er ist noch kein ganz erfahrenes Grand Prix Pferd – umso mehr muss ich ihn unterstützen, wenn mir ein Fehler passiert“, sagte sie über Bonheur de La Vie.
Über den dritten Platz freute sich eine Lokalmatadorin: Carde Meyer hatte sie elfjährige Stute Surabaya M (v. San Amour I) gesattelt und war sichtlich glücklich über den Erfolg vor heimischer Kulisse. „Das war super“, sagte sie über diesen besonderen Heimerfolg und ihr Ergebnis von 71,078%.
Der portugiesische Reiter Antonio Do Vale und Fine Fellow-H platzierten sich auf Rang 4; an fünfter Stelle folgte die Britin Susan Pape, die den Hengst Harmony’s Eclectisch dabei hatte. Münsteranerin Anabel Balkenhol wurde im Sattel von High Five NRW Sechste.
Michael Klimke, der für den Dressursport auf dem Turnier der Sieger verantwortlich zeichnet, lobte im Anschluss die gezeigten Vorstellungen. „Man denkt sich nach einer pandemiebedingten Pause natürlich als Veranstalter: Hoffentlich kriegen wir die Truppe wieder zusammen“, berichtete er. „Aber wir haben hier Top-Sport gesehen.“